PoVoTec GmbH & Co. KG

Kaltwalzen

Präzision und Festigkeit in der Metallverarbeitung

Das Kaltwalzen ist ein Verfahren der Metallumformung, das Metalle bei Raumtemperatur zwischen rotierenden Walzen in Form bringt. Im Gegensatz zum Warmwalzen wird dabei unterhalb der Rekristallisationstemperatur gearbeitet, wodurch die Festigkeit des Materials steigt und eine gleichmäßig glatte Oberfläche entsteht. PoVoTec nutzt dieses Prinzip im Bereich der Profiliertechnik, um präzise und langlebige Profile herzustellen – effizient, maßhaltig und wirtschaftlich.

Kaltwalzen – Definition und Bedeutung in der modernen Metallverarbeitung

Unter Kaltwalzen versteht man die plastische Verformung metallischer Bänder, Bleche oder Drähte bei Raumtemperatur. Der Werkstoff wird dabei durch Walzenpaarungen geführt, wodurch seine Dicke reduziert und seine Festigkeit gezielt verändert wird.
Das Verfahren zählt zur Kaltumformung und wird in der industriellen Produktion eingesetzt, um Bauteile mit hohen Anforderungen an Maßhaltigkeit und Oberflächenqualität zu fertigen.

Der Unterschied zum Warmwalzen liegt in der Temperaturführung: Während beim Warmwalzen das Metall über die Rekristallisationstemperatur erhitzt wird, erfolgt das Kaltwalzen ohne thermische Aufheizung. Dadurch bleiben Struktur und Gefüge stabil, was eine höhere Maßgenauigkeit ermöglicht. Besonders in der Profiliertechnik ist dieser Vorteil entscheidend, da Profile oft in Serie mit minimalen Toleranzen gefertigt werden müssen.

Kaltwalzen: Der Ablauf des Verfahrens

Das Kaltwalzverfahren gliedert sich in drei Hauptphasen: Vorbereitung, Walzprozess und Nachbearbeitung.

Zu Beginn wird das Vormaterial in eine Abspul-Haspel eingelegt und für den Walzprozess vorbereitet. Von dort wird das Band kontrolliert in das Walzgerüst eingezogen, während am Streckenende eine Spann-Haspel (engl. Tension Reel) das den Bandanfang des Kaltbandes aufnimmt und unter gleichmäßigem Zug hält. Vor dem eigentlichen Walzvorgang wird das Metall gereinigt und von Zunder befreit, um eine fehlerfreie Oberfläche zu gewährleisten. Bei Bedarf erfolgt zusätzlich ein Zwischen- oder Weichglühen, um die Mikrostruktur zu entspannen und eine gleichmäßige Verformung über die gesamte Länge des Materials sicherzustellen.


Der eigentliche Walzprozess findet zwischen zwei Walzen oder auch mehreren statt. Das Material wird schrittweise dünner, wobei durch die mechanische Verformung eine sogenannte Kaltverfestigung entsteht – das Material wird härter und fester. Die Temperatur liegt meist bei Raumtemperatur, kann aber durch Reibung leicht ansteigen.
In der Nachbearbeitung werden die gewünschten mechanischen Eigenschaften durch gezieltes Glühen wieder eingestellt. Oberflächenbehandlungen wie Beizen oder Polieren sorgen anschließend für die geforderte Qualität und Korrosionsbeständigkeit.

Aufbau und Technik moderner Kaltwalzanlagen

Eine Kaltwalzanlage besteht aus mehreren funktionalen Baugruppen: Abwickler, Walzgerüste, Steuerungstechnik und Nachbearbeitungseinheiten. Das Metallband wird vom Coil abgewickelt, durch die Walzgerüste geführt und dabei stufenweise verformt.


Unterschieden werden verschiedene Arten von Walzgerüsten:
Zweiwalzen-Gerüste kommen häufig bei Nichteisenmetallen zum Einsatz, während Vier- und Sechs-Walzen-Gerüste eine höhere Stabilität und präzisere Banddicken ermöglichen. In Spezialanwendungen werden Vielwalzen-Gerüste – etwa das Sendzimir-Gerüst mit bis zu 20 Walzen – verwendet, um extrem dünne Materialien zu walzen.


PoVoTec setzt im eigenen Anlagenbau auf modulare Profilieranlagen, die das Kaltwalzprinzip mit flexibler Profilgestaltung kombinieren. Mit Schnellwechselkassetten und individuellen Antriebssystemen lassen sich unterschiedliche Walzkonfigurationen in kurzer Zeit umrüsten. Das reduziert Rüstzeiten und steigert die Effizienz – ein entscheidender Vorteil in der Serienfertigung.

Werkstoffe und Eigenschaften beim kalten Walzen

Beim Kaltwalzen kommen unterschiedliche Metalle zum Einsatz – darunter Stahl, Edelstahl, Aluminium und Kupfer. Das Kaltwalzverfahren ermöglicht es, die mechanischen Eigenschaften gezielt zu verändern.

Durch die Verformung bei niedriger Temperatur wird das Metall verfestigt. Festigkeit und Härte steigen, während die Dehnbarkeit abnimmt. Die Oberflächenqualität verbessert sich, und das Material erhält eine gleichmäßige Struktur mit hoher Maßhaltigkeit.

Besonders Stahl lässt sich durch Kaltwalzen in seiner Festigkeit deutlich steigern. Aluminium hingegen profitiert von einer sehr feinen, glatten Oberfläche, die sich ohne aufwendige Nachbearbeitung verwenden lässt. Die erreichbaren Materialdicken reichen je nach Metall von mehreren Millimetern bis hin zu extrem dünnen Folien unter 0,1 mm.

In den Profilieranlagen von PoVoTec wird dieses Verfahren zum Umformen genutzt, um präzise Profile mit enger Toleranz zu fertigen – von tragenden Bauelementen bis hin zu komplexen Sonderprofilen.

Vorteile und Anwendungen des Kaltwalzens

Das Kaltwalzen bietet eine Kombination aus Präzision, Energieeffizienz und Materialqualität.
Da das Material ohne Erwärmung verformt wird, entfällt ein Großteil des Energieaufwands. Gleichzeitig ermöglicht der Prozess extrem genaue Maßtoleranzen und eine gleichbleibend hohe Oberflächengüte.


Typische Anwendungsbereiche finden sich im Maschinen- und Anlagenbau, in der Elektrotechnik, im Fahrzeugbau sowie in der gesamten Metallverarbeitungsindustrie. Auch für dekorative oder funktionale Produkte wie Leisten, Schienen und Träger ist das Verfahren geeignet.


Bei PoVoTec fließen diese Vorteile in die Profiliertechnik ein: Durch modulare Anlagenkonzepte können Kunden sowohl kaltgewalzte Bänder als auch fertige Profile mit hoher Präzision herstellen.

Kaltwalzen vs. Warmwalzen – Ein technischer Vergleich

Der wesentliche Unterschied zwischen Kalt- und Warmwalzen liegt in der Temperatur. Beim Warmwalzen wird das Material auf mehrere hundert Grad erhitzt, um es leichter verformen zu können. Dadurch entsteht jedoch eine gröbere Oberfläche und geringere Maßgenauigkeit.


Das Kaltwalzen erfolgt dagegen bei Raumtemperatur oder leicht darüber. Es sorgt für eine glatte, feine Oberfläche, enge Toleranzen und höhere Festigkeit. Zudem ist der Energieverbrauch geringer, da kein Vorwärmen erforderlich ist.


In der industriellen Praxis werden beide Verfahren kombiniert: Zunächst erfolgt im Warmwalzprozess die Dickenreduktion, anschließend findet die feine Metallbearbeitung im Kaltwalzprozess statt. PoVoTec nutzt diese Technologie und deren Eigenschaften, um kaltgewalzte Profile mit höchster Präzision herzustellen.

Geschichte und Entwicklung des Kaltwalzens

Die Ursprünge des Kaltwalzens reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Bereits damals wurden in England erste Walzwerke dokumentiert, die dünne Bleche herstellten. Im 19. Jahrhundert entstanden erste Hochwalzwerke, und mit der industriellen Revolution begann die Serienproduktion kaltgewalzter Bleche.

In Deutschland spielte das Kaltwalzen vor allem im Raum Hohenlimburg eine zentrale Rolle – dort wurden Bandstahl und Feinstbleche industriell gefertigt. Mit der Einführung elektrischer Antriebe im 20. Jahrhundert und der Entwicklung digital gesteuerter Walzsysteme wurde das Verfahren immer präziser.

Heute ist das Kaltwalzen fester Bestandteil der modernen Metallverarbeitung. PoVoTec führt diese Tradition fort – mit innovativen Anlagen, die Forschung, Qualität und Technologie vereinen.

Häufige Fragen zum Kaltwalzverfahren (FAQ)

Der Industriemaßstab Kaltwalzen bezeichnet das Walzen von Metallen unterhalb der Rekristallisationstemperatur, meist bei Raumtemperatur. Dabei wird das Material dünner, fester und maßhaltiger.

In der Regel findet das Metall-Bearbeitungsverfahren bei Raumtemperatur statt. Durch Reibung können Temperaturen von bis zu 150 °C entstehen, ohne dass das Material rekristallisiert.

Kaltgewalzte Metalle besitzen eine glattere Oberfläche, engere Toleranzen und höhere Festigkeit. Zudem wird weniger Energie benötigt.

Typische Werkstoffe sind eine Vielzahl an Stahl, Edelstahl, Aluminium, Kupfer und beschichtete Metalle.

Eine Kaltwalzanlage ist eine industrielle Maschine zur Verformung von Metallen bei Raumtemperatur in unterschiedlichen Bereichen. PoVoTec integriert dieses Prinzip in seine Profilieranlagen, um präzise Profile effizient zu produzieren.

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Gebhard Poggel, Geschäftsführer
Geschäftsführer Gebhard Poggel